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Eine gute Tat im alten Jahr

"Buxtehuder helfen" verteilen Lebensmittel

Von Franziska Felsch

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Ashori Shiba strahlt über das ganze Gesicht: Die 30-Jährige aus Afghanistan ist eine von über 100 „Kunden“, die sich am Silvesternachmittag mit gespendeten Lebensmitteln eindecken, die die Ehrenamtlichen von „Buxtehuder helfen“ organisiert haben. Foto: Felsch

BUXTEHUDE. Weihnachten ist vorbei. Aber nicht die Zeit der Nächstenliebe und des Schenkens. Das haben sich auch die Ehrenamtlichen vom Verein „Buxtehuder helfen“ gesagt und am Silvesternachmittag großzügige Spenden verteilt.
„Weil die Tafeln in der Zeit geschlossen haben, wollten wir die Lücke füllen“, begründet der zweite Vorsitzende, Ralf Dehde, die Aktion, die 2014 anfing. Zweimal im Jahr, jeweils am 24. und am 31. Dezember konnten sich bedürftige Menschen mit Produkten für den täglichen Bedarf eindecken, die die Helfer besorgt haben. Rund 100 Familien, teilweise mit fünf bis sieben Kindern, sowie Alleinstehende wurden so bereits Heiligabend glücklich gemacht.

Zusammen mit der ältesten aus dem Kreis, Irma Herde (83), verteilte Dehde im Begegnungscafé in der Bahnhofstraße Obst und Gemüse an Rentner und Hartz-IV-Empfänger. Am Eingang stand Schriftführer Jens Mathias und ließ immer nur wenige Personen in den Raum, den die Hansestadt Buxtehude, zur Verfügung gestellt hat. „Wir sind der Stadt wirklich dankbar, natürlich auch allen, die uns immer so großzügig mit Spenden unterstützen“, sagt Dehde. Viele Lebensmittel, gerade die frische Ware, müssten die Supermärkte sonst wegwerfen. Insofern waren die Termine vor den Feiertagen gut gewählt.

Spendenaktion im Begegnungscafé
Bereits eine gute halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn um 16 Uhr warteten die Menschen vor der Tür geduldig auf den Einlass. Niemand in der langen Schlange meckerte, selbst Wind und Regen schien ihnen nichts auszumachen. Eine von ihnen ist Shiba Ashori, die von Freunden von der Aktion am Silvestertag gehört hatte.
Die 30-Jährige aus Afghanistan lebt seit 2015 mit ihrer Familie in Deutschland. In Buxtehude fanden sie eine Wohnung, ihr Mann sogar Arbeit. Sie betreut die sechs Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren, von denen sie stolz die Fotos zeigt. „Die Fünfjährigen sind Zwillinge“ erzählt sie in fast perfektem Deutsch.
Ein Abendessen am Silvestertag
Wo es mit der Sprache haperte, half Mohamed Mohamad, ein Syrer, der arabisch, türkisch und ein bißchen kurdisch spricht. Der 44-Jährige übersetzte, wenn es Verständigungsschwierigkeiten gab. Wenn jemand wissen wollte, ob Schweinefleisch in einem Dosengericht sei oder was das für ein Gemüse sei. Bei Grünkohl musste er passen. Das kenne man in islamischen Ländern nicht, meint er lachend. Wie vieles andere auch nicht. Glücksklee oder Marzipanschweinchen zum Beispiel seien eher unbekannt, sagt er.
Shiba Ashani war trotzdem glücklich über die große Auswahl. Freudestrahlend packte sie grüne Salate, Möhren, Nudeln, Thunfisch, Hähnchenfleisch und Baguette in ihre Taschen. Aus den Zutaten wollte sie am Silvesterabend ein Essen für die ganze Familie kochen, verrät sie. Das heißt, für ihren Mann, ihre Kinder, ihre Oma und ihren Onkel. Ihre Mutter lebe immer noch in Afghanistan. Dass sie bald nach Deutschland kommen kann, sei einer ihrer Wünsche für das neue Jahr, sagt Shiba Ashori zum Abschied.

 sla. Buxtehude. Helfen wird bei dem Verein "Buxtehuder Helfen e.V." bewusst großgeschrieben: Das zeigte sich auch am vergangenen Samstag, als Kunden bei Marktkauf gebeten wurden, ein Teil mehr einzukaufen und am Ausgang zur Verteilung an bedürftige Menschen zu spenden.
Jede Menge haltbare Produkte des täglichen Bedarfs wurden für Menschen in Buxtehude gespendet, die nicht viel haben. „Insgesamt brauchten wir 67 Kisten, um die Spenden zu verstauen. Das waren zehn Prozent mehr als bei der Aktion im April“, so Ralf Dehde, 2. Vorsitzender des Vereins "Buxtehuder Helfen e.V.". Außerdem wurden 162,29 Euro in den aufgestellten Spendendosen gesammelt. Eine Kundin kaufte einen 50-Euro-Gutschein, den sie dem Verein übergab. Auch der Einsatz von zwei jungen Damen beeindruckte. Sie hatten vergessen, etwas mehr einzukaufen, gingen daraufhin erneut in den Supermarkt und gaben am Ausgang zwanzig Teile ab.
"Unser großer Dank geht an alle Unterstützer, vor allem auch an die Firma Marktkauf, die die Aktion ermöglicht hat und sogar kostenlos Handzettel zur Verfügung stellte", so Michael Müller, einer der Initiatoren.
Der Verein „Buxtehuder Helfen“ sammelt mehrmals in der Woche u.a. Lebensmittel bei Supermärkten und Bio-Läden ein und verteilt diese auf festen Routen dreimal in der Woche direkt an Bedürftige. „Das ist eine ganz wichtige Unterstützung für diejenigen, die wenig haben und nicht mobil sind“, sagt Vorstandsmitglied Vera Möller. Aber auch in vielen anderen Notlagen unterstützt der Verein schnell und wirksam, etwa nach dem Brand in der Asylbewerberunterkunft im Frühjahr. Infos auf www.buxtehuder-helfen.de.


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