Sie helfen seit zehn Jahren den sozial Schwächeren

"Buxtehuder helfen " feiert Jubiläum  - 50 Mitglieder engagieren sich  - Verein finanziert sich ausschließlich über Spenden

von Franziska Felsch

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Jens Mathias, Vera Möller und Ralf Dehde bereiten sich auf die nächste Tour vor.   Foto: Felsch

 

BUXTEHUDE. Vor zehn Jahren gründeten 21 engagierte Ehrenamtliche, die vormals bei der Tafel aktiv waren, einen eigenen Verein. „Buxtehuder helfen“ steht seitdem für unbürokratische Hilfe für Erwachsene und Kinder. Wie sie seit zehn Jahren sozial Schwächeren helfen.

Vor zehn Jahren gründeten 21 engagierte Ehrenamtliche, die vormals bei der Tafel aktiv waren, einen eigenen Verein. „Buxtehuder helfen“ steht seitdem für unbürokratische Hilfe für Erwachsene und Kinder. Sie verteilen Lebensmittel, organisieren Ausflüge und haben immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen. Obwohl Corona ihre zahlreichen Aktivitäten eingeschränkt hat, bringen sie immer noch dreimal die Woche frisches Obst, Brot, Konserven, Nudeln, Reis, Süßigkeiten und Körperpflegemittel zu sozial Schwächeren. „Wir sind sehr dankbar, dass uns Supermärkte, Einzelhändler und Hofläden mit so vielem beliefern“, sagt Ralf Dehde. Der zweite Vorsitzende ist 2013 dazu gestoßen, über den ersten Flohmarkt des Vereins im Marktkauf, wo Dehde beschäftigt ist.

Nach dem Leitbild von Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach „Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen“, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, jeden, der auf Hilfe angewiesen ist, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten zu unterstützen.

Finanzierung über Spenden und Veranstaltungen

„Wir finanzieren uns ausschließlich über Spenden und aus den Erlösen  unserer Veranstaltungen“, so Marina Mächler. Die erste Vorsitzende lobt auch den guten Kontakt zur Stadtverwaltung. „Wir erleben ein positives Miteinander.“ So stellte die Stadt dieses Jahr Heiligabend und Silvester das Begegnungscafé in der Bahnhofstraße für die Verteilung von Lebensmitteln zur Verfügung.

Am Anfang war alles schwieriger. Davon kann Schatzmeisterin Vera Möller berichten. „Unser erstes Jahr war ausgefüllt mit behördlichen Dingen und intensiver Suche nach Räumlichkeiten“, erinnert sich die Betriebswirtin und Finanzbuchhalterin. „Leider mussten wir unsere Vorstellung von einer Art Wärmestube begraben“, sagt Möller. Immerhin, im Familienzentrum FaBiZ konnten sie einen Raum für einen regelmäßigen Kaffeetreff einrichten, der aufgrund der Pandemie aber derzeit geschlossen ist.

Da sie Lebensmittel verteilen wollten, ließen sie sich beim Gesundheitsamt über das Infektionsschutzgesetz belehren. Dann konnten die ersten Fahrten starten. Damals noch mit Privatwagen. „Uns wurde schnell klar, das geht so nicht, wir schafften uns einen Belingo an“, erzählt Ralf Dehde. Als auch der zu klein wurde, weil  immer mehr Lebensmittel gespendet wurden, kaufte Dehde kurzerhand den umweltfreundlichen, mit Erdgas betriebenen Transporter, der mit dem Logo des Vereins, ein mittlerweile bekanntes Bild in der Hansestadt ist. „Ich habe das Geld erst mal ausgelegt, dann aber schnell durch Spenden zurückbekommen“, freut sich Dehde.

50 Ehrenamtliche investieren viel Zeit

Privatleute, Firmen, Vereine und Clubs gehören zu den Unterstützern, aufgeführt auf der eigenen Homepage. Sogar aus München hatte ein Besucher der Hansestadt, der auf die Aktionen des Vereins aufmerksam geworden war, 100 Euro überwiesen. Von dem Geld organisierten die Buxtehuder Ausflüge zum Kiekeberg oder zum Erlebnispark am Vördersee, sowie Weihnachtsfeiern und Geschenke für Kinder. Einige der Mitglieder absolvierten den Jugendleiterschein und nahmen an einem Erste-Hilfe-Kurs teil. Flüchtlingsfamilien wurden mit Möbeln unterstützt.

„Unsere Aufgaben erweiterten sich gemäß dem Slogan „Jeder macht das, was er am besten kann“, weiß Jens Mathias, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Er ist einer von 50 Mitgliedern und einer von denen, die viel freie Zeit für das Ehrenamt investieren. „Aber wir könnten noch mehr fleißige Hände gebrauchen“, bittet Vera Möller. Denn es gäbe – trotz oder gerade wegen der Pandemie – jede Menge zu tun.